Virtualisierung der nächsten Generation bringt ausfallsichere Dienste

Vmware hat einige neue Ideen in petto, um einem uralten Problem aller Systemadministratoren zu begegnen: Wie hält man einen Computerdienst verfügbar, selbst wenn der Server ausfällt, auf dem dieser ausgeführt wird?

Virtualisierung ist eine Technologie, die enorme Veränderungen für Server und High-End-Systeme mit sich bringt, auf denen immer wichtigere Aufgaben ausgeführt werden, zum Beispiel E-Commerce- oder Kreditkarten-Transaktionen. Die Marktführerschaft in Sachen Virtualisierung hat Vmware, Tochterfirma von EMC, steigende Umsätze und einen fulminanten Börsengang beschert. Zudem betrachtet das Unternehmen Virtualisierung selbstverständlich auch als Heilmittel für dieses sogenannte Hochverfügbarkeitsproblem.

Mendel Rosenblum, Chefentwickler und Mitgründer von Vmware, präsentierte auf der Vmworld-Konferenz zwei Server, auf denen simultan eine E-Mail-Software lief. Dank einer neuen Funktion von Vmwares Virtualisierungstechnologie konnte er den primären Rechner ausschalten, und der zweite übernahm – nur mit einer kurzen Verzögerung – dessen Aufgaben an exakt der Stelle, wo der erste aussetzte.

Spezielle Hardware und Software sorgen heute bereits für Hochverfügbarkeit, aber Rosenblum ist überzeugt, dass Virtualisierung dieser Technologie eine weitere Verbreitung verschaffen kann: „Das Coole daran ist, dass diese Technik mit jeder Arbeitslast funktioniert.“

Die Hochverfügbarkeitstechnologie ist eine Erweiterung der „Replay“-Funktion, die in experimenteller Form bereits in Vmwares aktuellem Produkt Workstation enthalten ist, das vor allem für Programmierer gedacht ist. Replay ermöglicht der Vmware-Software das Protokollieren der Aktionen von Software, die in einem abgeschlossenen Bereich läuft, aufeinem sogenannten virtuellen Rechner.

Bei der Demonstration während der Konferenz übernahm der zweite Server diese Rolle und zeichnete alle Aktivitäten des ersten Rechners auf. So konnte er nahtlos dessen Aufgabe übernehmen, als dieser ausfiel.

Rosenblum, der gleichzeitig als Computerwissenschaftler an der Stanford University tätig ist, wagte aber noch keine Prognosen, ob oder wann diese Technologie allgemein verfügbar sein wird. Aber es wurde deutlich, in welche Richtung sich das Unternehmen bewegt. Und ein deutlicher Vorsprung angesichts der Tatsache, dass sich die Konkurrenz – Microsoft, Xensource, Virtual Iron und Parallels – noch immer mit der grundlegenden Virtualisierungstechnologie herumschlägt.

Bei der Virtualisierung wird die Software auf einer virtuellen Schicht ausgeführt, dem sogenannten Hypervisor, statt auf der herkömmlichen Basis, einem physischen Rechner. Dank dieser Trennung gelingt es, auf nur einem Server mehrere Betriebssysteme unterzubringen. Zunehmend ermöglicht dies auch die Durchführung von Aufgaben höherer Ordnung, etwa das Verschieben von virtuellen Rechnern von überlasteten physischen Servern auf andere Rechner.

Das primäre Geschäft von Vmware bestand ursprünglich nur darin, den Hypervisor zu verkaufen. Inzwischen aber stammen über 80 Prozent des Umsatzes von höheren Funktionen, so Diane Greene, President von Vmware während der Konferenz.

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